Hilfe in besonderen Lebenslagen
Die Hilfe in besonderen Lebenslagen soll bei der Bewältigung außergewöhnlicher Schwierigkeiten, die ihre Ursache in persönlichen, familiären oder sozialen Verhältnissen haben, unterstützen.
Schülerinnen und Schüler mit anderen Erstsprachen als Deutsch
Sprachliche Vielfalt bestimmt den Alltag an österreichischen Schulen und die Unterrichtsgestaltung wesentlich mit. Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, alle Kinder und Jugendlichen unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen (sprachlichen) Voraussetzungen bestmöglich zu fördern.
Unterrichtssprache Deutsch
Die Kenntnis der Unterrichtssprache Deutsch und der schrittweise Aufbau bildungssprachlicher Kompetenzen stellen die Grundlage für die Beteiligung an allen Bildungsprozessen dar und bilden damit eine wesentliche Voraussetzung für den Schulerfolg, die spätere Integration in den Arbeitsmarkt sowie für die Teilhabe am politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Österreich.
Frühe Sprachliche Förderung in elementarpädagogischen Einrichtungen
Zur Feststellung der Sprachkompetenzen von Kindern kommt im letzten Jahr vor Schuleintritt ein bundesweit einheitliches Instrument in zwei Varianten ("BESK KOMPAKT" für Kinder mit Deutsch als Erstsprache sowie "BESK-DaZ Kompakt" für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache) österreichweit verpflichtend zum Einsatz. Basierend auf den Ergebnissen des Sprachstandinstruments wird ein verpflichtendes Übergabeblatt von der elementaren Bildungseinrichtung an die Grundschulen übermittelt, welches Informationen bezüglich der Stärken und förderbaren Bereiche eines Kindes im Bereich der Sprache gibt und eine konkrete Ausgangslage für die weitere Förderplanung bietet.
Deutschfördermodell für außerordentliche Schülerinnen und Schüler
Schülerinnen/Schüler, die dem Unterricht aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse nicht folgen können, werden seit dem Schuljahr 2018/2019 in Deutschförderklassen oder Deutschförderkursen unterrichtet. Ziel des Deutschfördermodells für außerordentliche Schülerinnen/Schüler ist das frühzeitige und intensive Erlernen der Unterrichtssprache Deutsch, damit diese Schülerinnen/Schüler rasch nach dem Lehrplan der betreffenden Schulart und Schulstufe gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden können.
Die Zuteilung zu einer Deutschförderklasse beziehungsweise zu einem Deutschförderkurs erfolgt auf Basis von MIKA-D, einem österreichweit einheitlichen, standardisierten Testverfahren.
Um den Sprachfortschritt der Schülerinnen/Schüler dokumentieren und bestens unterstützen zu können, sind im Unterricht verpflichtend Diagnoseinstrumente einzusetzen, auf deren Grundlage individuelle Förderpläne zu erstellen sind. Das BMBWF empfiehlt für den Einsatz in Deutschförderklassen und Deutschförderkursen, aber auch im Regelunterricht das Förderdiagnoseinstrument USB DaZ.
Übergreifendes Thema Sprachliche Bildung und Lesen
Gute Sprachkenntnisse und Lesefertigkeiten sind der Schlüssel zu mehr Bildungsgerechtigkeit im Schulsystem und zur erfolgreichen Nutzung vorhandener Potenziale. Sprachliche Bildung und Lesen ist als übergreifendes Thema im Lehrplan 2023 der allgemeinen Pflichtschulen verankert und muss somit von allen Lehrkräften bei der Gestaltung des Unterrichts berücksichtigt und umgesetzt werden.
Sprachsensibler Unterricht
Für Sprachhandlungen im Unterricht sind neben fachlichem Wissen bildungssprachliche Kompetenzen notwendig, die nicht allein im Deutschunterricht aufgebaut werden können. Es bedarf daher einer sprachsensiblen Gestaltung aller Unterrichtsfächer. Im Zentrum des sprachsensiblen Unterrichts steht die Förderung der sprachlichen Weiterentwicklung aller Schülerinnen/Schüler vor allem im Bereich der Bildungs- und Fachsprache.
Das ÖSZ hat im Auftrag des BMBWF umfangreiche Materialien für einen sprachsensiblen Unterricht auf Primar- und Sekundarstufe (Allgemein- und Berufsbildung) entwickelt.
Mehrsprachigkeit und Erstsprachenunterricht
Der Erstsprachenunterricht ist Teil des österreichischen Regelschulwesens und stellt ein wichtiges pädagogisches Angebot zur Förderung der Kompetenzen in der Erst-, Zweit-, Alltags- und/oder Familiensprache und zur Stärkung der Persönlichkeits- und Identitätsbildung der Kinder und Jugendlichen dar. Als wichtiger Bestandteil einer umfassenden sprachlichen Bildung trägt der Erstsprachenunterricht zur Chancengerechtigkeit des österreichischen Bildungssystems bei. Er wird an Volksschulen als unverbindliche Übung und an den anderen Schularten als Freigegenstand oder ebenfalls als unverbindliche Übung angeboten. Im Schuljahr 2020/21 wurden über 25 Sprachen im Rahmen des muttersprachlichen Unterrichts unterrichtet.
Rechtsgrundlage
Schulorganisationsgesetz (SchOG)
Weiterführende Links
- Sprachliche Bildung in Österreich (→ BMBWF)
- Sprachförderung (→ BMBWF)
- Mehrsprachigkeit in der Schule (→ BMBWF)
- Sprachsensibler Unterricht (→ ÖSZ)
- schule-mehrsprachig.at (→ ÖSZ)
- Leseförderung: Literacy.at (→ ÖSZ)
- Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum (→ ÖSZ)
- Zentrum Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit (→ BIMM)
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung